Das Thema KiTa ist zur Zeit in aller Munde. Plätze fehlen, die Bürokratie ist immens, das Geld knapp und die Zeit drängt.

Nun werden allenthalben KiTa’s eröffnet und so können wir unsere Innenarchitekten-Nase in die eine oder andere Einrichtung stecken. Und was wir da sehen, ist nicht immer Quell reiner Kinderfreude.

Da werden schlecht beleuchtete Standardräume mit verwinkelten Gängen, verschenktem Platzpotential und dunklen Ecken erbaut oder Prestigeprojekte aufgestellt, in denen dramatische Raumwirkungen das Budget auffressen, so dass am Ende kein Geld mehr für Möbel bleibt und schnell ein paar Regale, Tische und Betten schwedischer Handelsketten aufgestellt werden.

Eine liebevolle Umgebung sieht anders aus! Architektur ist wichtig – der Raum und das Gebäude tragen unmittelbar zum Wohlbefinden der Bewohner bei, aber die prestigeträchtige Verwirklichung von Planer und – meist öffentlichem – Bauherr sollte anderswo stattfinden. Plakativ gesagt: Ein pädagogisch ausgereiftes Spielpodest ist für ein Kind von größerem Nutzen als eine mit großer Geste angelegte Treppenflucht samt aufwendiger Dachausformung.

Grundproblem ist dieses: Der Architekt/Bauplaner verfügt über das gesamte Budget, das für einen Neubau zur Verfügung gestellt wird. Und naturgemäß kommt die Hülle zuerst, die Möblierung zuletzt. Ein Ineinandergreifen der Planungsprozesse von Innenraum und Außenhülle von Beginn an kann nur stattfinden, wenn Innenarchitekten in allen Planungsphasen mit einbezogen werden. Daraus ergeben sich ungewöhnliche Räume, die von innen nach außen erdacht wurden und den Kindern das Prinzip Raum im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar machen.

Die Grundlage allen Planens, vor allem für Kinder, sollte der Mensch sein!

Weiterlesen:

http://www.welt.de/kultur/article107268090/Viele-Architekten-haben-von-Kitas-keine-Ahnung.html

http://www.amazon.de/Kinderg%C3%A4rten-Krippen-Horte-Architektur-aktuelle/dp/3421037442/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353577960&sr=8-1